top of page
AutorenbildBarbara Brüning

Wenn euch zu Hause die Decke auf den Kopf fällt ...


Fluss im Wald, Sonnenstrahlen durch die Blätter

"Espressotasse zur Hand? Stift und Karte eurer Umgebung? Ein paar Stunden Zeit? Dann los: Einfach die Tasse auf der Karte mittig über eurem Wohnort platzieren, einen Kreis ziehen und diesen abwandern. Wetten, ihr entdeckt dabei etwas, was ihr vorher noch nicht kanntet?" So werdet ihr im neuen Geo Walden Heft begrüßt. Was ihr kennt das nicht? Hm, ging mir auch so. Mich hat der Untertitel: "Abenteuer vor der Haustür" spontan neugierig gemacht. Und ich stelle euch hier mal die Idee vor - und meine Vorschläge dazu für Menschen mit Kindern.

Sehnsucht nach Abenteuern

Erfunden hat die Mikroabenteuer übrigens der Brite Alastair Humphreys, der sich mit Abenteuern auskennt und deshalb 2012 vom National Geographic zum Abenteurer des Jahres gekürt wurde. Vermutlich nicht, weil er im elterlichen Garten gezeltet hat. Trotzdem ist sein Vorschlag nun eigentlich ganz einfach: wer keine Zeit hat für ein halbes Jahr oder länger um die Welt zu reisen, wer vielleicht kein Geld hat, mal eben in die Anden zu düsen, der sucht das Abenteuer eben vor der Haustür. Packt nach Dienstschluss seinen Rucksack und übernachtet im Wald vor der Stadt, watet durch den nächstgelegenen Fluss oder durchschwimmt ein Maar in der Eifel.

Aber was machen wir armen daheimgebliebenen Eltern mit kleinen Kindern? Vor allem, wenn wir auch kein Geld haben weit zu reisen - oder uns in der Zeit bis zum nächsten Urlaub die Decke vor Langeweile auf den Kopf fällt? Wenn wir vor lauter Sehnsucht nach etwas Abenteuer schon ziemlich gereizt und genervt sind? Wir machen aus Mikroabenteuern Mini Mikroabenteuer. Wir machen etwas kleines Feines aber Aufregendes mit Kind.

Einfach mal machen

Wobei es ja vor allem darum geht, mal etwas Neues direkt vor der Haustür zu entdecken, mal die Perspektive zu verändern. Und darin sind Kinder ja eigentlich die absoluten Experten. Eigentlich könnt ihr auch die Espressotasse in euer Wohnzimmer stellen und in Augenhöhe eines Dreijährigen um die Tasse wandern. Immer aufmerksam darauf bedacht, etwas Neues zu entdecken: Außer dem Staub unterm Sofa, dem lange gesuchten Schnuller hinter der Spielzeugkiste, ... wer weiß, was sich da noch so alles auftut. - Aber mal im Ernst. Warum nicht mal den Rucksack gepackt und - je nach Wetter - ein kleines Zelt und im Garten übernachten? Mach's einfach. Oder mach's einfach. Einfach irgendwo im Wald. Bei dem Wetter im Moment? Ist doch keine Thema. Ein kleines Wurfzelt im Gepäck für alle Fälle und los gehts. Und dann lasst ihr euch ganz bewusst auf euer Kind ein. Fragt ihm Löcher in den Bauch: Was möchtest du mal werden? Wovor hast da am meisten Angst? Worüber lachst du am liebsten? Was glaubst du was ich nicht kann? Was traut sich Oma nicht? Ihr werdet überrascht sein, was passiert. Lasst euch von eurem Kind führen. Bleibt bei einem Strauch stehen und beobachtet Käfer. Macht Fotos. Vielleicht mit der Sofortbildkamera? Lasst euch mal ein, auf die Kombi Natur und Kind. - Ich verspreche euch ein Abenteuer der ganz besonderen Art. Ohne Zubettgehzeit, improvisierend, ausprobierend, entdeckt ihr nicht nur euch selbst neu. Und das ist doch schließlich das größte Abenteuer, oder?

79 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Ich bin ein Textabschnitt. Klicke hier, um deinen eigenen Text hinzuzufügen und mich zu bearbeiten.

Folge mir! 

  • Instagram
  • Facebook
  • LinkedIn
bottom of page